Der letzte Verdacht. Private Suspect: Thriller (German Edition) by Patterson James & Paetro Maxine

Der letzte Verdacht. Private Suspect: Thriller (German Edition) by Patterson James & Paetro Maxine

Autor:Patterson, James & Paetro, Maxine [Patterson, James]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Goldmann Verlag
veröffentlicht: 2014-09-14T22:00:00+00:00


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Der Film wurde im Norden von L. A. gedreht, gleich außerhalb des Städtchens Ojai auf einem ranchähnlichen Anwesen, das etwas abseits von einer gewundenen Landstraße lag.

Del Rio stand im Schatten eines Avocadohains und beobachtete die Filmcrew, die ihre ersten Aufnahmen von Shades of Green drehte. Ein paar Meter entfernt lehnte Scotty an einem weißen Zaun, der die Avocadobäume von der Einfahrt, der Wiese und dem exzentrisch aussehenden, vielleicht hundert Jahre alten Haus trennte.

Genau in diesem Moment, um acht Uhr fünfzehn vormittags, passte die Mannschaft das Licht und die Kameraeinstellungen an, um den blauen Ferrari vor dem Haus aufzunehmen.

Danny Whitman saß hinter dem Steuer, neben ihm seine Filmpartnerin, die sechzehn Jahre alte Piper Winnick. Die beiden hatten ihren Spaß, lebten sich in ihre Rollen ein, zwei junge Spione, die sich trotz aller widrigen Umstände – Danny spielte einen Mörder – ineinander verliebt hatten.

Der Anblick erinnerte Del Rio an eine Schauspielerin aus einem der Bourne-Filme mit Matt Damon, deren Namen er nicht kannte. Anders als die Brünette in dem Bourne-Film hatte Piper Winnick strohblondes, glänzendes schulterlanges Haar und trug ein gelbes Sommerkleid und einen Strohhut, der ihre Augen beschattete.

Danny Whitman trug ein blaues Polohemd, Jeans und eine Baseballkappe, und er balgte spielerisch mit seiner Filmpartnerin, die ihn von sich schubste und »Stupido« schimpfte. Beide lachten.

Del Rio fand es gut, dass von diesem Anwesen aus keine weiteren Häuser zu sehen waren und er die Situation damit unter Kontrolle hatte. Er zündete sich eine Zigarette an. Er war nicht süchtig, aber ab und zu gefiel es ihm, den Rauch auszupusten und im Wind verschwinden zu sehen.

Er beobachtete die Schauspieler. Der Film würde im nächsten Sommer aller Wahrscheinlichkeit nach ein Renner werden – wenn Danny nicht in den Knast wanderte. Oder vielleicht wäre genau das der Grund, dass die Besucher die Kinos stürmen würden.

Der Regisseur wies die beiden an, ihre Positionen zu beziehen. Sie stiegen aus dem Auto und gingen in das verwinkelte Haus, als drei von Danny Whitmans Betreuern die Straße heranschlenderten.

Scotty verließ seinen Posten am Geländer und stellte sich neben Del Rio. »Von den dreien gefällt mir nur Schuster, der Manager. Ich glaube, er mag Danny wirklich. Barstow, Dannys Agent, mag niemanden. Bei Merv Koulos weiß man gleich, wie er tickt. Er versucht erst gar nicht zu verheimlichen, dass es ihm nur ums Geld geht.«

»Es geht allen drei nur ums Geld, Scotty«, korrigierte Del Rio ihn. »Nur in unterschiedlichen Grüntönen.«

Die drei Betreuer gesellten sich zu den beiden Ermittlern. »Ihr seid die Typen von Private?«, erkundigte sich Schuster.

Schuster sah aus gutem Grund glücklich aus, dachte Del Rio. Er hatte lange genug auf den Beginn der Dreharbeiten gewartet, und an diesem Tag war es endlich so weit.

»Sie können sich was zu essen holen, wenn Sie wollen«, bot Barstow an. »Der Fresswagen steht hinter der Scheune.«

»Danke, aber wir haben schon«, lehnte Del Rio ab. Wie toll es doch ab und zu war, einen so lockeren Job und alles unter Kontrolle zu haben.



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